nach Tiberias.SEE VON TIBERIAS. 19. Route.
385 woselbst
eine
alte
Kanone
liegt,
hat
man
eine
herrliche
Aussicht
auf
das
Städtchen,
den
blauen
Seespiegel
und
die
Berge
jenseits
bis
weit
nach
N.
Man
trifft
hier
zum
erstenmal
Bauten
aus
dem
schwar-
zen
Basaltstein,
der
jenseit
des
Jordans
überall
als
Baustein
ver-
wendet
worden
ist;
die
Basaltformation
greift
in
der
Gegend
von
Tiberias,
Beisân
und
Safed
über
die
Thalsohle
des
Jordan
herüber.
Eine
kleine
halbe
Stunde
W.
von
der
Stadt
auf
einer
massigen
Anhöhe
liegt
der
Begräbnissplatz
der
Juden
der
berühmtesten
Talmudisten
und
Rav
Asche,
20
Schritte
davon
entfernt
der
erhöhte
Sarcophag
des
grossen
jüdischen
oben
das
Grab
des
berühmten
Rabbi
Bar
Kochba
(S.
68)
eine
so
hervorragende
Rolle
gespielt
hat.
Der
See
von
Tiberias
führte
im
Alterthum
den
Namen
Kinneret
oder
Kinnerôt,
eine
Benennung,
die
von
seiner
Form
herrührte,
welche
man
mit
einer
Laute
(Kinnor)
verglich.
In
den
Zeiten
der
Maccabaeer
saret,
von
der
an
seinem
NW.-Ende
liegenden
Ebene
gleichen
Namens.
Der
See
ist
191m
unter
dem
Spiegel
des
Mittelmeeres
eingesenkt;
seine
grösste
Tiefe
beträgt
nach
Lynch
50m.
Der
Wasserstand
ist
jedoch
je
nach
den
Jahreszeiten
verschieden.
Die
Form
des
See’s
ist
ein
unregelmässiges
Oval;
die
Breite
wechselt
zwischen
1½
—
2½
St.,
die
Länge
beträgt
5½
St.
Die
Ufer
des
See’s
sind
im
Frühjahr
schön
grün;
die
grosse
Hitze,
welche
in
Folge
der
immer
noch
bedeutenden
Depression
hier
herrscht,
bringt
dann
eine
subtropische
Vegetation
hervor,
freilich
nur
für
eine
kurze
Zeit.
Die
Berge,
welche
den
See
umgeben,
sind
nicht
be-
sonders
hoch,
sodass
die
Landschaft
nicht
den
wilden
Character
des
Todten
Meeres
hat,
sondern
einen
ruhigen
und
friedlichen
An-
blick
gewährt.
Das
schöne
blaue
Becken
mit
den
umgebenden
Höhenzügen
und
wenigen
Dörfern
macht
einen
freundlichen
Ein-
druck,
wobei
man
aber
von
aller
Vergleichung
z.
B.
mit
den
Seen
der
Schweiz
von
vornherein
Abstand
nehmen
muss.
Durch
das
Thal
brausen
bisweilen
heftige
Stürme.
Im
Alterthum
wurde
der
See
von
vielen
Booten
befahren,
wir[wie]
wir
auch
aus
den
Evangelien
wissen;
jetzt
gibt
es
nur
drei
elende
Fischerbarken;
schon
ein
ein-
zelnes
Segel,
das
man
über
die
Wasserfläche
streichen
sieht,
belebt
die
Gegend
beträchtlich.
Die
Fischerei
wird
meist
nur
vom
Ufer
aus
betrieben;
heute
noch
ist
der
See
reich
an
guten
Fischarten.
Man
sieht
oft
sehr
grosse
Schaaren
von
Fischen;
verschiedene
Arten
der-
selben
kommen
sonst
nur
in
den
Gewässern
der
Tropenländer
vor.
Das
Wasser
des
See’s
hat
einen
gelinden
salzigen
Beigeschmack,
ist
aber
gesund
und
wird
von
den
Uferbewohnern
um
es
zu
kühlen,
füllt
man
es
in
poröse
Krüge
und
lässt
es
darin
über
Nacht
stehen.
Ein
Bad
im
See
ist
sehr
angenehm;
der
See-
boden
ist
meistentheils
mit
groben
oder
feineren
Lavabrocken
bedeckt.